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WGLi-Umschau | 1-2016                                                         9

Anja Leck                                                WGLi-UMSCHAU
Als große Genossenschaft unterliegen wir einer jähr-     Welche Aufgaben ergeben sich für Ihren Bereich in
lichen Pflichtprüfung, die über unseren zuständigen      der Vorbereitung, Prüfung und der Durchführung so
Verband, den BBU Verband Berlin-Brandenburgi-            wichtiger Projekte, wie Neubau, Anbau von Balkonen
scher Wohnungsunternehmen, zu erfolgen hat. Die-         oder Aufzugsanlagenerweiterungen?
se Prüfung erfasst die Genossenschaft als Ganzes; sie
ist nicht auf die im Rahmen einer Jahresabschluss-       Anja Leck
prüfung prüfungsrelevanten Bereiche beschränkt.          Gerade bei größeren Baumaßnahmen stellt sich die
Es sind sowohl die wirtschaftlichen Verhältnisse als     Frage ihrer Finanzierung. Sofern die eigenen Mittel
auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung          nicht ausreichen, müssen Kredite beantragt und auf-
festzustellen.                                           genommen werden. Auch diese Aufgabe hat das Fi-
                                                         nanz- und Rechnungswesen.
WGLi-UMSCHAU                                             Für bestimmte Maßnahmen können Fördermittel
In der ordentlichen Vertreterversammlung wurde all-      in Anspruch genommen werden. So finanzieren wir
jährlich mit Stolz darauf verwiesen, dass die WGLi wie-  beispielsweise die Verlängerung der Aufzugsanlagen
derum einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk        über zinsbegünstigte KfW-Darlehen aus dem Pro-
bekommen hat. Was bedeutet dieser Vermerk?               gramm „Altersgerecht Umbauen“. Für die Darlehen,
                                                         die wir im vergangenen Jahr in Höhe von ca. 1,4 Mio. €
Anja Leck                                                aufgenommen haben, konnte ein Zinssatz in Höhe
Der Bestätigungsvermerk ist das Gesamturteil eines       von lediglich 0,15 % p. a. vereinbart werden.
Abschlussprüfers nach der Prüfung eines Jahresab-        Auch Neubauvorhaben werden wir nur unter Einsatz
schlusses. Ein uneingeschränkter Bestätigungsver-        von Kreditmitteln realisieren können.
merk bedeutet, dass es keine Beanstandungen im           Natürlich werden die in Rechnung gestellten Bauleis-
Hinblick auf die Buchführung, den Jahresabschluss        tungen in der Finanzbuchhaltung erfasst und bezahlt,
und den Lagebericht gibt. Jahresabschluss und La-        zum Teil unter Abzug von Sicherheits- oder Gewähr-
gebericht entsprechen damit nach Einschätzung des        leistungseinbehalten, die nur bei Vorlage entspre-
Prüfers den gesetzlichen Vorschriften und den ergän-     chender Bürgschaften zur Auszahlung kommen.
zenden Bestimmungen der Satzung und vermitteln           Jeweils zum Jahresende ist insbesondere bei größeren
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer           Baumaßnahmen über ihre Bewertung zu entscheiden.
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen          In der Regel wird mit den Baumaßnahmen ein neu-
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und          er Vermögenswert geschaffen oder ein vorhandener
Ertragslage. Chancen und Risiken der künftigen Ent-      aufgewertet. Dies wird in der entsprechenden Bilanz-
wicklung werden als zutreffend dargestellt beurteilt.    position gezeigt.
Für unsere Genossenschaft wird außerdem bestätigt,
dass der Vorstand und der Aufsichtsrat ihren gesetz-     WGLi-UMSCHAU
lichen und satzungsmäßigen Verpflichtungen ord-          Auch wenn grundlegende kaufmännische Aufgaben
nungsgemäß nachgekommen sind.                            immer wieder nach „festen Mustern“ zu erfolgen ha-
                                                         ben, welchen aktuellen Entwicklungen hat Ihr Bereich
WGLi-UMSCHAU                                             zu entsprechen?
Wie werden diese komplizierten betriebswirtschaftli-
chen Zusammenhänge bei der WGLi den Vertretern           Anja Leck
und auch den Mitgliedern nähergebracht?                  In der Buchführung und bei der Erstellung des Jahres-
                                                         abschlusses richten wir uns in erster Linie nach den
Anja Leck                                                Vorschriften des Handelsgesetzbuches, des Genos-
Anlässlich der ordentlichen Vertreterversammlung         senschaftsgesetzes und der Satzung der WGLi. Aber
(oVV) berichten der Vorstand und der Aufsichtsrat        auch die Steuergesetzgebung haben wir zu beachten.
ausführlich über das abgelaufene Geschäftsjahr, die      Gesetzliche Änderungen, wie die Bilanzrechtsmoderni-
wirtschaftliche Lage und die künftige Entwicklung un-    sierung 2009 oder die Einführung der Übernachtungs-
serer Genossenschaft.                                    steuer – City-Tax – in Berlin ab 2014, die auch unsere
Die Vertreter bekommen in Vorbereitung der Vertreter-    Gästewohnungen trifft, müssen wir berücksichtigen.
versammlung einen Geschäftsbericht, der die Unter-       Mit der Einführung elektronischer Datenverarbeitungs-
lagen zum Jahresabschluss enthält.                       systeme hat sich die Tätigkeit in der Buchführung ver-
Jedes Mitglied kann diese Unterlagen vor der ordentli-   ändert. Ohne Computer ist die Buchführung heute
chen Vertreterversammlung in unserer Geschäftsstelle     nicht mehr denkbar. Zahlreiche manuelle Prozesse wur-
einsehen.                                                den automatisiert. Ein großer Teil von Buchungen wird
Die Vertreter erhalten zusätzlich mit den Vertreterma-   automatisch erzeugt. Dies erfordert andere Formen der
terialien Erläuterungen zu den einzelnen Positionen des  Kontrolle hinsichtlich Vollständigkeit, Richtigkeit und
Jahresabschlusses. In den Rund-Tisch-Gesprächen, die     Plausibilität, ermöglicht aber gleichzeitig umfangrei-
vor der oVV geführt werden, besteht die Möglichkeit,     chere Auswertungen in wesentlich kürzerer Zeit.
weitere Fragen zum Jahresabschluss und zur wirtschaft-
lichen Situation unserer Genossenschaft zu stellen.                                                               Weiter auf Seite 10
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