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© Peter Herlitze

Meine Alchimistenzeit

Seit Jahrtausenden fasziniert das glänzende und zugleich wertvolle Edelmetall Gold die Menschheit. Durch die Forschung wissen wir heute, dass Gold sogar noch älter als die Erde selbst ist. Es entstand vor vielen Millionen Jahren im Weltraum, ausgelöst durch eine sogenannte Supernova. Aus diesem Grund war eine natürliche Goldherstellung auf der Erde bisher auch nicht möglich. Aus diesem Grund war es den vielen Alchimisten des Mittelalters auch nicht vergönnt, Gold künstlich herzustellen. Trotzdem konnten die mittelalterlichen Forscher Erfolge vorweisen – die Suche nach dem Gold brachte wissenschaftliche Errungenschaften wie Schwarzpulver oder Porzellan.

Was also sollte mich davon abhalten, zu experimentieren und eine neue große Entdeckung zu machen. Vielleicht erfand ich, dank einer kosmischen Inspiration, doch noch eine irdische Methode zur Goldherstellung. Im Einfachen liegt die Kunst und die Kraft des Göttlichen, heißt es.

Daher kaufte ich mir im Spielzeugladen den Experimentierkasten „Die verrückte Glibber-Alien-Station“. Meine Experimente mit Pipette, Petrischale, Messbecher, Reagenzglas und Co. sollten den Durchbruch bringen. Allerdings endete dieser Versuch wie das Bleigießen. Meine Freundin las aus der Gehirnform, die sich von einer heißen, schwarzen Flüssigkeit tief in meinen Wohnzimmertisch eingefressen hatte, dass ich zu den großen Denkern unserer Zeit gehöre. Als ob ich das nicht schon gewusst hätte! Bei meiner weiteren Beschäftigung mit der Thematik erfuhr ich dann allerdings, dass im Teilchenbeschleuniger Goldatome entstehen, wenn mit hoher elektrischer Ladung fast lichtschnell auf Wismut-Atome geschossen wird und dass somit auch im Kernreaktor Gold hergestellt werden kann. Allerdings sind diese Methoden äußerst kosten- und energieintensiv. Aber nun einmal im Goldrausch, wollte ich auch an dieses edle Metall herankommen.

Allerdings auf ökologischer Basis und nachhaltig. Ich kaufte mir ein Waschbrett, um unter die Goldwäscher zu gehen. Bei Erkner suchte ich mir einen stillen Seitenarm der Löcknitz und hoffe nun auf Berge leuchtender Nuggets. Um einer eventuellen Enttäuschung vorzubeugen, habe ich für den Fall eines Misserfolgs jedoch vorgebeugt: Dann nutze ich mein Waschbrett zum Musikmachen – in einer Skiffle- oder Dixieland-Jazz-Band.