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© Peter Herlitze

Ein Marathon, der zu mir passt

Bei einer Urlaubsfahrt an die Algarve vor zwei Jahren legten wir mehr als 6.000 Kilometer in drei Wochen mit dem Auto zurück. Was für manche eine Tortour gewesen wäre, empfand ich als äußerst entspannend.

Wenn ich so viel Kilometer am Stück zurücklegen konnte, was sollte mich da noch von einer erfolgreichen Teilnahme am nächsten Marathonlauf abhalten? Also meldete ich mich an und erhielt auch eine Startnummer. Weitere Vorbereitungen hielt ich nicht für nötig – denn was sind schon 42 mickrige Kilometer im Vergleich zu mehr als 6.000? Es kam, wie es kommen musste: nach nur zwei Kilometern schlotterten mir die Knie, meine Lunge pfiff mich aus und das Seitenstechen war auch nicht von schlechten Eltern. Ich schied aus und fluchte auf die schlechte Organisation der Veranstaltung.

Wahrscheinlich wäre fürs Erste ein Halbmarathon genau das Richtige für mich, dachte ich mir. Halbe Strecke, doppelte Motivation, dreifaches Ergebnis. Und mit ein paar schnell gelaufenen Kilometern auf dieser Strecke wäre ich fürs Erste auch ganz zufrieden. Diesmal machte ich jedoch noch zeitiger schlapp – nach 1,2 Kilometern war schon Schluss. Wahrscheinlich wirkte sich der Name Marathon schon verstörend auf meine Seele aus.

Nun machte ich mich erst einmal schlau, ob es nicht Rennen mit positiver Bezeichnung und daher aufbauendem Charakter gibt. Nach einigem Suchen stieß ich auf den GutsMuths-Lauf. Ein wunderbarer motivierender Name, dazu eine Laufstrecke mitten durch den Wald und frische Luft. Das war es doch! Aber dann sah ich das Kleingedruckte: Die Strecke beträgt rund 80 Kilometer. Es geht rund 1.500 Höhenmeter bergauf, dann wieder rund 1.000 Höhenmeter bergab. Steile Bergabpassagen, Hohlwege, wellige Waldwege. Ich wollte in der Nachbarschaft zwar etwas Tolles zu erzählen haben – aber ein Volksheld wollte ich nun wahrlich nicht werden. Denn wer weiß, ob ich diese Strecke in einer Spitzenzeit geschafft hätte. Die bisher besten Amateure brauchten für diese Strecke immerhin auch rund zehn Stunden. Aber dann hatte ich wieder einmal eine gute Idee: Ich kann stundenlang ruhig auf der Couch sitzen, Serien anschauen und dabei Chips knabbern. Also könnte ich mal versuchen, einen Hausrekord beim Serienmarathon aufzustellen. Dann müsste mir nur noch etwas einfallen, wie ich das meiner Nachbarschaft als einmalige, herausragende Leistung verkaufen kann.