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© Peter Herlitze

Angeln – gut für die Nerven?

Alles begann mit einem Lied von Truck Stop: Angeln entspannt kolossal, ob du was
fängst, ist ganz egal. Angeln ist gut für Herz und Blut, Angeln entspannt, Angeln tut gut
… Hermine, Du bist oft so ein aufgeregtes Hemd, sagte ich mir eines Tages. Du
brauchst etwas, was die Nerven beruhigt. Bei Hingfong-Tropfen hatte ich Angst,
abhängig zu werden. Yoga? – Das hatte ich schon versucht, war ein Flop. Ruhe und
frische Luft schienen mir ideal zu sein für die Nerven. Nun gibt es aber unzählige
Hobbys, die wegen ihrer Nähe zur Natur an der frischen Luft ausgeübt werden können – von Radfahren oder Wandern über die Gartenpflege bis zum Boulespiel.

Total unterschätzt ist dabei der Angelsport, in den Augen der meisten Menschen ein total
verkanntes Hobby. Auch ich hatte dieses einseitige Bild, dass Angler einsame alte
Männer sind, die auf einem Klapphocker sitzen und stundenlang aufs Wasser starren.
Aber dann sah ich einen tollen Bericht darüber, wie entspannend Angeln sein kann.
Dass es die vollkommene Freizeitbeschäftigung ist, einer der letzten Freiräume, die
man für sich haben kann, um den Alltag hinter sich zu lassen. Als ich dann noch in einer
Studie las, dass Angler als besonders attraktiv wahrgenommen werden, gab das den
Ausschlag für mein neues Hobby und gleichzeitige Therapie. Allerdings hätte ich den
Bericht bis zu Ende lesen sollen, denn da stand, dass nur Frauen angelnde Männer
attraktiver finden, da sie diese als kernige Naturburschen wahrnehmen. Befragte
Männer fanden, dass sich Frauen lieber eine aufregendere Freizeitbeschäftigung
suchen sollten. Also war ich mir in meiner Hektik mal wieder selber auf den Leim
gegangen, da ich mit dem Gedanken spielte, mir auf diese Tour einen Mann zu angeln.
Also einen, der stundenlang ruhig dasitzen konnte. Natürlich nicht nur, um zu angeln –
sondern in erster Linie, um mir zuzuhören. So ein toller Hecht biss jedoch nicht an. Im
Gegenteil, wer von meiner neuen Leidenschaft erfuhr, schüttelte den Kopf und sagte,
Angeln und ich passen wie Feuer und Wasser zusammen. Denn wo ich auftauche,
flüchtet angeblich die Ruhe. Ich solle mir doch lieber ein anderes Hobby an der
frischen Luft suchen. Am besten etwas, wo ich mich so richtig auspowern und dann
zur Ruhe kommen kann. Aber allzu anstrengend soll es andererseits auch nicht sein.
Nun überlege ich, ob ich statt eines Angel- lieber einen Jagdschein mache. Aber dann
werden wohl alle wieder mit einem Grinsen im Gesicht sagen: Ach, Hermine, den hast
Du doch schon längst!