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10 WGLi-Umschau | 2-2020
Wohnumfeldgestaltung war seit Beginn der werden. Bei der Dolgenseestraße etwa. Leider ha-
1990er ein wichtiges Thema. Was verbirgt sich ben der Senat und die Investoren keine Bereitschaft
dahinter? gezeigt, mit uns zusammenzuarbeiten. Bei allem
Häuser kann man nicht versetzen. Ohne Infrastruktur Verständnis für Wohnungsneubau ist dies mehr als
geht es nicht: Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, bedauerlich. Anders an der Rudolf-Seiffert-Straße.
Verkehrsanbindung verschwanden plötzlich. Ihr Fehlen Für diesen Neubau, der in diesem Jahr entstehen
wirkte sich auf die Attraktivität der Genossenschaft soll, ist Vonovia als Bauherr an uns herangetreten.
aus. Mit dem Landesprogramm der Fördermittel Wir werden immer Projekte haben, die in der Nach-
Stadtumbau Ost wurden Beiräte eingesetzt, in denen barschaft entstehen. Rückblickend muss ich jedoch
auch ich mich im Namen der Genossenschaft enga- sagen, ist es uns oft gelungen, die Interessen unse-
gierte. Für den Anton-Saefkow-Platz nahmen alle rer Mitglieder durchzusetzen. So haben wir auch die
Nachbarn, also die HOWOGE, damals die Prima (heute drohende Schließung der Müllabwurfanlagen abge-
Vonovia) und die Bürger an einem Tisch Platz und wendet.
machten Druck, den Ort wiederzubeleben.
Sie kümmerten sich nicht nur um die übergeord-
Was hat der Beirat bewirkt? neten Interessen unserer Mitglieder. Sie waren
Der gesamte Platz ist erneuert worden. Der Rewe- auch geschätzter Ansprechpartner unserer Kiez-
Markt ist entstanden, das ehemalige leer stehende foren, die Sie mit ins Leben gerufen haben.
Warenhaus in der Platzmitte wurde von einem pri- Nach der Zeit der technischen Instandsetzung und
vaten Investor in ein Wohnhaus umgewandelt. Das Modernisierung haben wir über neue Aufgaben
haben wir alles konstruktiv begleitet. Die Seeterras- nachgedacht. Die Substanz unseres Bestands war
zwar in Ordnung, aber es gab noch einiges zu tun.
sen wurden abgerissen und der Park Im Wohnumfeld etwa, beim barrierefreien Zugang
ist erweitert worden. Die HOWOGE zu den Häusern. Wir versuchten hier, die Mitglieder
hat in ihrem Bestand neue Geschäf- stärker einzubeziehen und fragten, was sind eure
te angesiedelt, wir in unserem auch Wünsche, was stört euch? Erste Treffen fanden statt.
Beratungsstellen. Und der gesamte Schnell wurde klar, wir möchten der Selbstorganisa-
Platz wurde barrierefrei. tion unserer Mitglieder Räume anbieten. So haben
wir die Nachbarschaftstreffs eingerichtet. Hier or-
Aktuell gibt es im Land Berlin ganisieren sich mittlerweile auch viele Kreative und
eine Bauoffensive, welche die Selbsthilfegruppen. Dieser Teil des genossenschaft-
WGLi vor neue Herausforderun- lichen Lebens ist heute nicht mehr wegzudenken.
gen stellt. Als Vorsitzender des Vereins „Wohnen ist Leben eV“
Es ist uns vereinzelt nicht immer möchte ich deshalb auch im Ruhestand unsere Mit-
gelungen, mit Projektentwicklern glieder in den Treffs weiter unterstützen.
von Neubaumaßnahmen einig zu
Danke !
Wir
sagen