Page 7 - Umschau_2018_3_web
P. 7
WGLi-Umschau | 3-2018 7
den zehn Jahren unseres Bestehens an die 60 Bücher sche setzt hinzu: „Ich finde es schön, nach dem Le-
gelesen und besprochen. Gelegentlich schauen wir sen mit jemandem darüber sprechen zu können – das
uns auch gemeinsam Roman-Verfilmungen an. Das konnte ich bislang in meinem Bekanntenkreis kaum“.
ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch zum Trotzdem wünschten sich die Literaturzirkel-Teilneh-
Vergleich an. Auf den Lesestoff kann sich die Grup- merinnen noch weitere Diskussionsteilnehmer. Gerne
pe immer gut verständigen. „Wir entscheiden immer auch Jüngere oder Männer. „Eine andere Perspektive
gemeinsam“, sagt Dagmar Semmelmann, die Grün- ist immer ein Gewinn“, Sagt Helga Buchold. Voraus-
derin des Literaturzirkels. Die studierte Philosophin setzung ist nur die Neugier auf Literatur und die Be-
und Historikerin erklärt den Ablauf der Treffen: „Für reitschaft, fleißig mitzulesen.
jedes Treffen nehmen wir uns vor, eine bestimmte
Literaturzirkel
Familie Heyer Die „MELLE24“ – sie ist eine Nachbarschaftshilfe Nachbarschaftstreff
ganz eigener Art. Doch auch sie funktioniert nur durch „MELLE24“
Seitenanzahl zu lesen und den Inhalt zu diskutieren“. die Initiative von engagierten Nachbarn. „Manche
So bewältigte die Gruppe selbst dicke Wälzer – von Gruppen gibt es mittlerweile nicht mehr“, weiß Bernd Mellenseestraße 24
Lion Feuchtwangers „Goya“, dessen Taschenbuch- Schubert. Der Vereinsvorsitzende erinnert sich an eine 10319 Berlin
Ausgabe über 660 Seiten zählt, oder zeitgenössische Wandergruppe, die beliebte Touren für die Nachbarn Telefon: 51 06 19 32
Literatur wie Jonathan Franzens „Freiheit“, das bro- veranstaltete.
schiert auf über 700 Seiten kommt. „Aber so etwas braucht eben eine umfassende Vorbe- Weitere Informationen zum
reitung, jemanden, der geeignete Laufstrecken findet ehrenamtlichen Engagement
Für Abwechslung sorgen kürzere Erzählungen wie und vorab abgeht.“ Jede Gruppe organisiert ihr Pro- in der WGLi-Nachbarschaft
„Der Vorleser“ von Bernhard Schlink. „Unsere Aus- gramm in Eigeninitiative. „Das ist ein Ehrenamt, das gibt es beim WGLi-Mitarbeiter
wahl ist bestimmt von aktuellen Themen in der Ge- Zeit, Tat und Kraft braucht“, weiß Bernd Schubert. Hier Reiner Bildt unter Telefon:
sellschaft, oder durch ausgezeichnete Neuerschei- wird eben keine Dienstleistung erkauft, sondern ech- 97 000 - 410 oder unter
nungen, wie zum Beispiel „Die Hauptstadt“ von te Teilnahme gewünscht. Der Gewinn ist unbezahlbar: reiner.bildt@wgli.de
Robert Menasse“, sagt Ilse Buggel. Und Herta Kru- Gemeinschaft, Nachbarschaft, Freundschaft.
„MELLE24“ ist ein Projekt
Die bestehenden Gruppen sind froh über die Unter- der WGLi und des Vereins
stützung der WGLi und des Trägervereins. Im Nach- Miteinander Wohnen.
barschaftstreff sind zwei Vereinsmitglieder für die Folgende Interessengruppen
Organisation zuständig. Veronika und Werner Heyer treffen sich derzeit regelmäßig
sind die „guten Geister“ des Treffs, sie koordinieren im Treff:
im Hintergrund, schreiben und veröffentlichen Aus- • Malzirkel
stellungsprogramme und Monatsprogramme. Sie sind
auch die ersten Ansprechpartner für Interessenten, „Die Küchenmalerinnen“
die neue Gruppen ins Leben rufen möchten. „Zeit • Keramikzirkel
und Platz ist da“, ermuntert der Vereinsvorsitzende • Fit im Alltag
Bernd Schubert. Er selbst leitet als diplomierter Sport- • Fotoclub
lehrer übrigens eine Interessengruppe im Treff. • Kreativgruppe
• Literaturzirkel