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4 WGLi-Umschau | 3-2018
Mehr als nur ein Treff
In der Mellenseestraße 24 wird gelungene Nachbarschaft gelebt
Der Nachbarschaftstreff „MELLE24“ steht für das Miteinander einer Nachbarschaft. Im Treff wird
gelacht, geschwatzt und nicht zuletzt kreativ gearbeitet und voneinander gelernt. Ein Besuch.
„Ein Nachbarschaftstreff ist ein Raum für „Der Treff verbessert das Miteinander, ganz im genos-
senschaftlichen Sinne“, sagt auch Monika Schreiber,
das Miteinander. Es kommt nämlich auf die deren Hobby das Malen ist. Jeden Montag wird sie
zusammen mit anderen Frauen kreativ. Die
Menschen an. Sie machen den Treff aus. „Küchenmalerinnen“ sind eine feste Institution in der
„MELLE24“. Bis heute sind sie ihrem Namen treu ge-
Viele unserer Gruppen gibt es seit Jahren, blieben. Ihr Atelier ist nicht etwa das ehemalige Wohn-
zimmer der Zwei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss
manche von Anfang an“, sagt Bernd Schu- des Wohnhauses, in welchem der Treff zu finden
ist. Das Atelier der Hobby-Malerinnen ist
bert und erinnert sich: Seit dem Jahr 2008 auch nach zehn Jahren immer noch
die Küche. Hier können mal eben Pin-
gibt es den Nachbarschaftstreff in der Mel- sel ausgespült, Wasser für die Aqua-
rellmalerei ohne Umwege bereitge-
lenseestraße 24. Er wurde von der WGLi stellt werden. Zusammengestellte
Tische bieten Platz, um Papier auszu-
und dem Verein „Miteinander Wohnen“ breiten. Die Teilnehmer hegen einen
Anspruch an ihre Kunstproduktion.
ins Leben gerufen. „Unser Ziel war es, eine Der Friedrichsfelder Maler Georg
Welke gibt der
lebendige Nachbarschaft zu schaffen“, Gruppe Tipps
und leitet sie in
erklärt Bernd Schubert, der Vorsitzende verschiedenen
Bernd Schubert des Vereins. Heute nutzen sechs Interes-
sengruppen den Treff. „Ich bin vor rund
zehn Jahren hierhergezogen. Als ich mei-
nen Mietvertrag im Vermietungsbüro im Hausaufgang
nebenan unterschrieb, wurde ich auf den Treff hinge-
wiesen. Ich kannte mich ja nicht aus“, erinnert sich
Renate Pohl. Sie liebt die Handarbeit und ist bis heute
in der Kreativgruppe der „MELLE24“ aktiv. Hier wird
von der Artischockentechnik über Häkeln und Stricken
bis hin zum Filzen alles kreativ Mögliche gemacht.
Die Frauen sind Meisterinnen ihres
Fachs und haben in der Ältesten
"Küchenmalerinnen"
unter ihnen ein echtes Vorbild gefunden: das ist die Techniken an. Die Werke der Malerinnen sind deshalb ein
90-jährige Elisabeth Köhler. „Sie inspiriert uns zu fester Bestandteil im Ausstellungsjahr der „MELLE24“
Höchstleistungen“, sind sich alle Kreativfrauen einig. und erfreuen viele Nachbarn auch an den Hoffesten,
Sie erinnern sich noch gut, wie sie von Elisabeth Köh- wo die Künstlerinnen ihre Werke präsentieren. Dabei
ler „angelernt“ wurden. „Mit Mini-Strümpfchen. Das lebt die eine oder andere Künstlerin in der „MELLE24“
Stricken der winzigen Ferse war eine echte Fummelei“, neben dem Talent zum Malen auch noch andere Ta-
lachen die Frauen. lente aus.