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12 WGLi-Umschau | 4-2016
Praktikum in London
Laura, WGLi-Auszubildende im 2. Jahr, berichtet
In London ein Berufspraktikum innerhalb der Ausbildung zur Immobilienkauffrau machen zu dür-
fen, ist eine großartige Chance! Andere Auzubis der WGLi hatten auch schon diese Möglichkeit. Den
theoretischen Teil unserer Ausbildung absolvieren wir bei der BBA-Akademie der Immobilienwirt-
schaft Berlin e.V. Gemeinsam mit anderen Berliner Azubis, die hier lernen, konnte ich im Rahmen
des durch die EU geförderten ERASMUS-Programmes vom 2. Oktober bis 12. November 2016 ein
Berufspraktikum in London durchführen.
Gearbeitet wird in der Woche normalerweise von
9.00 bis 18.30 Uhr. Auch der Samstag ist ein Arbeits-
tag.
Mir wurden abwechslungsreiche Aufgaben übertra-
gen und ich konnte eine ganze Menge lernen. Über
Wohnungsgenossenschaften konnte ich leider nichts
in Erfahrung bringen, denn diese gibt es wohl in Lon-
don nicht. Am Immobilienmarkt sind meist private
Makler aktiv. Somit ist der Markt überwiegend pri-
vatisiert. Ich habe auch nicht von großen öffentlichen
Gesellschaften gehört, wie wir sie hier kennen.
Die Arbeit im Unternehmen ist anders strukturiert,
als ich sie von der WGLi kenne: Bei uns gibt es unter
anderem eine größere Spezialisierung der einzelnen
Arbeitsfelder.
Erkundungstouren durch Das Praktikum Horizont erweitert
London in der Freizeit kom- Mein Praktikum fand beim Maklerunternehmen The Ein Praktikum hilft, den Horizont in vielfältiger Weise
plettierten das Praktikum Olive Branch im Londoner Stadtteil Greenwich statt. zu erweitern und ich kann so einen Auslandsaufent-
der Berliner Azubigruppe, Es verkauft und vermietet Häuser, Wohnungen und halt nur weiterempfehlen.
der auch Laura von der teilweise auch Gewerbeflächen. Beschäftigt sind hier Was habe ich gelernt? Ich habe einen Einblick in die Im-
WGLi angehörte. zwei Mitarbeiter und eine Managerin. mobilienwirtschaft Londons erhalten, konnte so man-
Zu meinen Aufgaben gehörte es, Telefondienste zu che Vergleiche zu den Gegebenheiten bei uns ziehen.
übernehmen, E-Mails zu schreiben und zu beantwor- Meine Englischkenntnisse habe ich erweitert und
ten, Kundendaten ins System einzupflegen, Büroar- kann mich jetzt schriftlich und mündlich noch viel
beiten zu organisieren und Recherchen auszuführen, besser verständigen als vorher.
um neue Immobilien und Häuser für das Maklerge- Es stärkt das Selbstbewusstsein, in einem anderen
schäft zu finden. Auch Exposés habe ich zusammen- Land und in einem fremden Unternehmen mitzuar-
gestellt und war daran beteiligt, im näheren Umfeld, beiten und sich hier auch echt einbezogen zu fühlen.
zum Beispiel in Supermärkten, Werbeflyer zu vertei- Ich hatte ja nicht Urlaub, sondern war richtig in die
len. In unserer Straße gab es noch vier, fünf weitere Arbeitsabläufe integriert.
Maklerfirmen. Die Konkurrenz war also groß. Kurzfristig musste ich mich in so einer tollen Welt-
stadt wie London zurechtfinden. Bei der netten Gast-
Ich hatte Besichtigungen zu vereinbaren, wobei es familie – die Gastmutti stammt aus Jamaica – habe ich
manchmal knifflig war, passende Termine für alle Be- mich sofort sehr wohlgefühlt. Überhaupt bleibt mir
teiligten zu finden. Bei einem Vor-Ort-Termin war ich die multikulturelle Gesellschaft, die ich auf Arbeit und
auch dabei. Hier wurden, wie allgemein üblich, die in der Freizeit erlebte, in sehr guter Erinnerung. Es ist
Räume gezeigt und natürlich auch der schöne Blick ins schon erstaunlich, mit wie vielen Akzenten man hier
Grüne angepriesen. Das vorhandene Mobiliar wurde allein die englische Sprache hört.
angeschaut. In England ist es ja üblich, teilmöblierte
Wohnungen und Häuser zu vermieten bzw. zu ver- An Wochenenden habe ich gemeinsam mit Leuten aus
kaufen. unserer Berliner Gruppe etwas unternommen. Und da
ist das Angebot in London ja riesengroß. Neben all
Die Wohnungen haben hier kleinere Räume als bei den Sehenswürdigkeiten hat mich das „Multikulti“
uns und es kann durchaus sein, dass ein Zimmer so in London immer wieder sehr beeindruckt. „You are
viel kostet wie bei uns eine ganze Wohnung. Deshalb from Germany? hieß es oft, „That´s amazing!“ – Ihr
finden sich Leute auch oft zu einer Wohngemein- seid aus Deutschland? Das ist ja toll! Danke London.
schaft (house share) zusammen.
Laura, Azubi im 2. Lehrjahr bei der WGLi