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WGLi UMSCHAU 1 . 2013

Wohin mit den Rollatoren?

Beim „Dienstleistungstag“ in unserer Geschäftsstelle präsentierte ein Sanitätshaus eine Auswahl von
Rollatoren, was für zahlreiche Besucher von großem Interesse war. Jedoch sind nicht nur die Beschaf-
fenheit und Kosten der Gehhilfen ein Thema. So beschäftigte sich Herr Dr. Hans-Peter Diettrich aus
der Sewanstraße in einem Leserbrief mit der Frage: Wohin mit den Rollatoren?

Leserbrief

Beim aufmerksamen Rundgang durch die Straßen         sollen in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt
ist die Zunahme älterer Menschen mit Gehhilfen       bleiben.Viele ganz unterschiedliche Interessen stoßen
unübersehbar. Selbst im 83. Lebensjahr stehend und   hier also aufeinander. Wegen der Zunahme älterer
täglich mit meinem Gehstock unterwegs, habe ich      Menschen in der Bevölkerung wird die aufgezeigte
jedes Verständnis für die Nutzung von Gehhilfen wie  Problematik nicht ab- sondern zunehmen. Deshalb
Rollatoren. Aber diese sind eben nicht wie ein ein-  sind Lösungswege zu suchen, die nicht zu Lasten
facher Gehstock unter den Arm geklemmt und mit in    derer gehen dürfen, die ohnehin schon gesundheitlich
die Wohnung genommen. Sie müssen irgendwo „ge-       belastet sind. Dieser Personenkreis muss allerdings
parkt“ werden. Die Möglichkeiten dafür sind in den   auch die Einsicht haben, dass nicht nur ihre Pro-
Häusern äußerst unterschiedlich. Treppen erschwe-    bleme den Vorrang haben. Im Straßenbild tauchen
ren das problemlose Abstellen im Kellerbereich. So   immer öfter „Kleinstgaragen“ auf, in denen bequem
bleiben Rollatoren im Hauseingang stehen, obwohl     Kinderwagen und Rollatoren witterungssicher abge-
laut Hausordnung das Abstellen von Gegenständen      stellt werden können. Wenn diese in der Nähe zum
auf den gemeinsam genutzten Flächen unerlaubt ist,   Hauseingang stehen, ist das für die Betroffenen na-
da Fluchtwege verstellt werden. Vielfach behindern   türlich besonders günstig. Noch sinnvoller erscheint
schlossgesicherte Rollatoren auch den Zugang zu den  mir ein anderer Lösungsweg, nämlich die Nutzung
Briefkästen. Und die Hausreiniger sind auch wenig    zusammenklappbarer Rollatoren.
erfreut über die ihnen beim Reinigen im Weg ste-
henden „Fahrzeuge“. Die abgestellten Kinderwagen                                         Dr. Hans-Peter Diettrich

Der Leserbrief von Herrn Dr.      10 Euro beträgt die monatliche    	In einigen Häusern wurden
Diettrich macht deutlich, wie     Miete für einen Stellplatz. Die    beidseitige Geländer im Ein-
komplex das Thema Mobilität       Boxen befinden sich neben          gangsbereich angebracht.
ist. Die Überlegungen und Akti-   den Eingangsbereichen oder        	Unter Beachtung der Flucht-
vitäten der WGLi richten sich in  ihnen gegenüberliegend.            wege wurden in einigen Häu-
dem Zusammenhang auch nach        Allein schon die wenigen Boxen     sern individuelle Abstellmög-
den Bedürfnissen der Mitglieder   zeigen allerdings, dass sie in     lichkeiten für ein bis zwei
und Mieter, die Rollstühle oder   großer Anzahl das Wohnumfeld       Rollatoren geschaffen.
Kinderwagen nutzen und darü-      wesentlich beeinträchtigen
ber hinaus ein großes Interesse   würden. Im Vorgarten nehmen      Barrierearme Hauseingangs-
an einem barrierearmen Zugang     sie dem Grün viel Platz weg,     bereiche
ins Haus und in die Wohnung       deshalb lässt sich diese Lösung   	Ein zusätzlich einge-
haben. Die WGLi hat 11 ver-       an ganz wenigen geeigneten
schiedene Bautypen. Daraus        Standorten realisieren.            bauter Innenaufzug,
ergeben sich unterschiedliche                                        ebenerdig von außen
Möglichkeiten und Herange-                                           begehbar (neben dem
hensweisen.                                                          Hauseingang), trägt im
                                                                     Bautyp P2 dazu bei, den
Abstellmöglichkeiten vor oder                                        Aufzug in der 1. Etage zu
im Haus                                                              erreichen, ohne die Ein-
 	Rollatorenboxen wurden in                                          gangstreppen passieren
                                                                     zu müssen (Weißenseer
  der Sewan-, Mellensee- und                                         Weg 13 und 20, Lands-
  Balatonstraße aufgestellt.                                         berger Allee 218).

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