Page 14 - Umschau_2021_2_web
P. 14
14 WGLi-Umschau | 2-2021
Per pedes
Auf Wandertour durch den Bezirk
Pionierleistungen der Architektur und Naturdenkmäler – sie sind gleich vor der Haustür vieler WGLi-
Bewohner zu finden. Die elf neuen kostenlosen Wanderkarten des Arbeitskreises Umwelt und Bildung
(AUB) entstanden in Zusammenarbeit mit vielen engagierten Menschen im Bezirk sowie dem Bezirk-
samt Lichtenberg. Sie zeigen: Selbst alteingesessene Lichtenberger können auf diesen Touren Bekann-
tes ganz neu erleben. Zwei der elf Touren möchten wir Ihnen an dieser Stelle in Auszügen vorstellen.
©Kartenquelle: Bezirksamt Lichtenberg Auf den drei bis zehn Kilometer langen Touren infor- geeignet sind. Die Wanderkarten werden auch von
von Berlin, Fachbereich Vermessung mieren landschaftliche und historische Haltepunkte vielen Kindertagesstätten und Schulen für Wander-
zu interessanten Hintergründen und Entstehungs- tage genutzt.
geschichten dieser Orte. Viele „Ur-Lichtenberger“ Doch auch Familien mit Kinderwagen oder Rollstuhl-
haben hierfür ihr Insider-Wissen beigesteuert. Die fahrer können sich dank der Wanderkarten auf Ent-
Touren sind so konzipiert, dass sie für Wanderanfän- deckungstour begeben: Denn zwei der insgesamt elf
ger und erfahrenere Spaziergänger gleichermaßen Touren sind barrierearm und somit rollstuhlgeeignet.
Park-Tour Fotos: WGLi / Karolina Wrobel
Die rollstuhlgeeignete „Park-Tour“ mit einer Gesamtlänge von 5 Kilometern beginnt am
©Bild: Umweltbüro Lichtenberg S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee: Von hier aus sind bereits wichtige Sehenswürdig-
keiten in nächster Nähe, darunter das Lichtenberger Rathaus und das Theater an der
Parkaue. Wer die Möllendorffstraße weiter nach oben entlang der Route durch den
Stadtpark Lichtenberg hochwandert, der kann die letzten Spuren von Siedlern aus dem
13. Jahrhundert entdecken – und echte Naturdenkmale.
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Fast versteckt liegt die vom Verkehr auf
der Möllendorffstraße umströmte Alte
Pfarrkirche Lichtenberg am Loeperplatz,
dem ehemaligen Dorfanger Lichten-
bergs. Die kleine Feldsteinkirche gehört
zu den letzten Überbleibseln der dörfli-
chen Bebauung Lichtenbergs und wur-
de in der zweiten Hälfte des 13. Jahr-
hunderts erbaut. Im Zweiten Weltkrieg
schwer beschädigt, wurde die Kirche in den 1950er
Jahren wiederaufgebaut. Seit 2001 erinnert am Ein-
gang der Kirche eine auffällige weiße Marmor-Urne als Denkmal an Anna Katharina Schadow – eine Repro-
duktion des einstigen Originaldenkmals. Das hatte der Bildhauer Johann Gottfried Schadow (1764 - 1850) – zu
seinen berühmtesten Werken zählt die Quadriga auf dem Brandenburger Tor – in Andenken an seine Mutter
an der Lichtenberger Pfarrkirche errichten lassen. Anna Schadow zog 1788 mit ihren acht Kindern nach Lich-
tenberg und starb hier 1797.
Gutspark Lichtenberg Foto: WGLi / Karolina Wrobel
Gleich in der Nähe der Alten Pfarrkirche Lichtenberg ist noch ein Haus des ehemaligen
Gutshofs erhalten, das heute als Pfarrhaus genutzt wird. Umgeben ist es von einer
kleinen Parkanlage, in der gleich zwei Naturdenkmäler zu finden sind: Gleich von der
Möllendorffstraße aus ist die etwa zehn Meter hohe Eibe gut zu sehen. Ihr Alter wird
von Experten auf bis zu 400 Jahre geschätzt. Etwas tiefer im Park findet sich eine da-
gegen fast jugendliche Ahornblättrige Platane. Ihr Alter soll circa 150 Jahre betragen.
Übrigens: Alle Touren-Wanderkarten sind kostenlos und digital unter www.aub-lichtenberg.de abruf- und download-
-bildung, Umweltschutz sowie Vertreter von Kindertagesstätten und verschiedenen Fachbereichen des