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8 WGLi-Umschau | 1-2020
Gesichter unserer Genossenschaft
Fünf Beispiele von Menschen, die sich engagieren
Unsere Genossenschaft lebt das Miteinander. Das beweisen jeden Tag Mitglieder und Mieter, indem
sie sich in ihrem Kiez engagieren. Für sie ist bürgerschaftliches Engagement keine Phrase, sondern
Realität. Die WGLi-Umschau zeigt am Beispiel von fünf Projekten, wie sich Menschen in ihrer Nach-
barschaft engagieren und das gemeinschaftliche Miteinander leben.
Christian Alexander
Buschhoff, Christa Rudolph und
Erik Schmölling , Friedrichsfelde
Die ersten Blumenzwiebeln sind gesetzt, einige Frühblüher schon
zu sehen: Gut anderthalb Jahre sind von der ersten Idee bis zur Er-
öffnung des neuen Gemeinschaftsgartens in der Mellenseestraße
vergangen. Christa Rudolph hatte sich schon lange gefragt, was
mit der kleinen Fläche vor ihrer Haustür passieren soll. Dan Uhden
vom WGLi-Team 3 und sie stellten dem Kiezforum erste Gedanken
zu einem Mietergarten vor. Ein Treffpunkt für Alt und Jung sollte
es werden. Mit Christian Alexander Buschhoff und Erik Schmölling
fand sie schnell Mitstreiter. Während Herr Buschhoff, geprüfter
Meister für Veranstaltungstechnik, die Ideen professionell in einem
Computerprogramm erfasste und in eine Planungszeichnung verwandel-
te, hielten Herr Schmölling und Frau Rudolph Kontakt zur WGLi und den
Nachbarn. Nun stehen 14 Hochbeete auf einem 180 Quadratmeter
großen Gelände, dazwischen ein Apfelbaum, eine Tischtennis-
platte und viele Sitzmöglichkeiten. Schon in diesem
Sommer können die ersten Früchte geerntet und
Sieglinde Porath und Blumen gepflückt werden.
Heidi Nicksch , Friedrichsfelde
Einmal in der Woche, immer donnerstags, wird der Tisch in der
Dolgenseestraße 3 gedeckt. Die beiden Rentnerinnen Sieglinde
Porath und Heidi Nicksch richten dann alles her für das gemein-
same Mittagessen. Das findet in den Räumen statt, die zuvor
von einem sozialen Dienstleister genutzt wurden. Diese sollten
auf keinen Fall leer stehen, sondern zu einem Ort der Begeg-
nung werden. „Als wir im Rahmen des Neumitgliedertreffens
angesprochen wurden, ob wir uns dafür engagieren würden,
haben wir keine Minute gezögert“, sagt Sieglinde Porath. Zu-
nächst organisierten sie das Mittagessen, zu dem inzwischen bis
zu 15 Personen kommen. Später erweiterten sie das Angebot
des WGLi-Treffs „Dolge 3“ um Kaffeerunden und Spielenach-
mittage. „Das macht einfach Spaß“, sagt Heidi Nicksch. Ihr
Engagement ist jedoch nicht nur auf die liebevoll gestalteten
Räume im Parterre der Dolgenseestraße 3 beschränkt. „Geht
es einem Nachbarn mal nicht gut, bringen wir ihm auch das
Mittagessen nach oben in die Wohnung“, berichtet
Sieglinde Porath.