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8 WGLi-Umschau | 2-2017

                         Aufruf „Lichtenberg machen!“

                         Interview mit Bezirksbürgermeister Michael Grunst

                         Michael Grunst ist seit 16. Dezember 2016 Bezirksbürgermeister von Lichtenberg und leitet auch
                         die Abteilungen Personal, Finanzen, Immobilien und Kultur. Sein Anliegen ist es, die Bürgerbe-
                         teiligung im Bezirk über den seit 2005 bestehenden Bürgerhaushalt und andere Möglichkeiten
                         hinaus weiter zu profilieren. Deshalb startete er im März dieses Jahres den Aufruf „Lichtenberg
                         machen!“.
                         Wir baten Herrn Grunst um weitere Erläuterungen für die Leser der WGLi-UMSCHAU.

                         WGLi-UMSCHAU                                            Zustimmung und weitere Vorschläge erhalten und
                         Welches Anliegen verbinden Sie mit dem Aufruf           Herr T. schlägt vor: „Der Bezirk sollte einfach digitaler
                         „Lichtenberg machen!“?                                  werden.“ – wir arbeiten daran.

                         Michael Grunst                                          WGLi-UMSCHAU
                         Zunächst möchte ich allen danken, die uns geschrie-     Wer sammelt die Ideen und Projektvorschläge? Wer
                         ben und sich so viele Gedanken gemacht haben.           entscheidet, welche umgesetzt werden?
                         Es freut mich sehr, wie gut sich Lichtenberg in den
                         letzten Jahren entwickelt hat. Und auch künftig ste-    Michael Grunst
                         hen die wachsende Einwohnerzahl, der demogra-           Alle Zusendungen sind von der neuen Stabsstelle Bür-
                         fische Wandel und die Verbesserung der Rahmen-          gerbeteiligung entgegengenommen worden. Dort
                         bedingungen für bürgerschaftliches Engagement           sind die Ansprechtpartnerinnen für den Bürgerhaus-
                         im Fokus der gemeinsamen Arbeit. Wir brauchen           halt Lichtenberg, das Audit „Familiengerechte Kom-
                         bezahlbaren Wohnraum, eine mit der Bevölkerung          mune“ und die Freiwilligenarbeit tätig. Die Vorschlä-
                         mitwachsende soziale Infrastruktur und gute kultu-      ge, die in die Bereiche meiner Bezirksamtskolleginnen
                         relle Angebote. Dabei geht es mir vor allem um die      und Bezirksamtskollegen fallen, haben wir weiterge-
                         Teilhabe aller Menschen in Lichtenberg.                 leitet. Wenn es möglich ist, setzen wir sie natürlich
                         Ich habe bereits kurz nach meiner Wahl zum Bürger-      auch um, so wie wir das aus dem Bürgerhaushalt
                         meister gesagt, dass ich mir eine stärkere Beteiligung  kennen.
                         an den politischen Prozessen und Entscheidungen         Wir wollen aber auch neue Ideen und Konzepte ent-
                         wünsche und dafür sowohl Strukturen schaffen als        wickeln.
                         auch Initiativen starten werde.
                         Lichtenberg machen! – ist eine davon. Wir haben         WGLi-UMSCHAU
                         aber auch eine neue Stabsstelle Bürgerbeteiligung       In welcher Weise ergänzt diese Initiative den „Bürger-
                         gegründet, in der nun vier Mitarbeiterinnen tätig       haushalt“ und die „Kiezfonds“?
                         sind.
                                                                                 Michael Grunst
                         WGLi-UMSCHAU                                            Lichtenberg machen! – ist eine Tür in die Verwal-
                         Wie war die bisherige Resonanz?                         tung, die wir geöffnet haben, damit die Lichtenber-
                                                                                 gerinnen und Lichtenberger reinschauen und sehen,
                         Michael Grunst                                          dass uns ihre Ideen und Vorschläge wichtig sind. Der
                         Ich habe Anfang März zur Nacht der Politik, die ja      Bürgerhaushalt und die Kiezfonds wird es natürlich
                         eine gute Tradition in unserem Bezirk erlangt hat,      weiter geben, neue Beteiligungsformen werden
                         Lichtenbergerinnen und Lichtenberger gefragt, wie       dazu kommen. Um in dem Bild zu bleiben, wir gehen
                         sie ihren Bezirk in zehn Jahren sehen und was sich bis  aus der Tür natürlich auf die Menschen zu, die hier
                         dahin verändern soll. Dazu haben wir viele Zuschrif-    leben oder hier herziehen wollen.
                         ten erhalten. Einige davon bewegen ganz wichtige
                         Alltagsfragen und geben Anregungen, so wie wir sie      WGLi-UMSCHAU
                         aus dem Bürgerhaushaltsprozess kennen. Zugleich         In welchem Zusammenhang dazu steht das Projekt
                         sind auch Gedanken für die Zukunft darunter. Viele      „Geld für schönere Kieze“?
                         Menschen bewegt die Frage, wie es mit dem Huber-
                         tusbad weitergeht. Wir haben auch Zusendungen           Michael Grunst
                         erhalten, die Ideen aus anderen Städten aufgreifen,     Auch das Projekt „Geld für schönere Kieze“ gehört
                         wie z. B. aus Hamburg. Mobilität und noch mehr          dazu. Die Gelder kommen aus den sogenannten
                         Grün spielen eine große Rolle. Wir haben festge-        FEIN-Mitteln, die wir auch über die Stabsstelle Bür-
                         stellt, dass wir mit unserem „Lichtenberger Mobili-     gerbeteiligung ausreichen.
                         tätskonzept“ auf dem richtigen Weg sind und daran       Wenn es zu alledem Fragen gibt, können diese auch
                         gemeinsam weiter arbeiten sollen. Auch für die Ziele    über die neue Mailadresse: LichtenbergMachen@
                         des Audits „Familiengerechte Kommune“ haben wir         lichtenberg.berlin.de an uns gerichtet werden.
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