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WGLi Umschau | 1-2015 13
Gerhard Heinicke – Heimatverbundenheit
Großes Interesse für die Berliner Stadtgeschichte
Gerhard Heinicke (76) ist davon überzeugt, wer nur Im Heimatverein Ber- *Die Berliner
arbeiten geht und nicht schon während des Berufsle- lin-Mitte e. V. ist er Geschichte ist auch
bens Interessen nachgeht, fällt als Rentner in ein tiefes weiterhin aktiv dabei für Lichtenberger
Loch. Das konnte ihm nicht passieren, denn er pflegt und gestaltete die von Interesse.
im Ruhestand ein Hobby, dem er auch während seiner Reihe „Spaziergän- Deshalb befragen
Berufstätigkeit in der Wohnungswirtschaft bereits viel ge durch die Mitte“ wir Gerhard Heinicke
Freizeit widmete. Herrn Heinicke hat es die Berliner mit Texten, Fotos, in der Juni-Ausgabe
Stadtgeschichte, insbesondere die der historischen Zeichnungen und unserer WGLi-
Mitte Berlins, angetan. Übersichten (19 UMSCHAU zum
„Von jeher gibt es Menschen, die großes Interesse Hefte, veröffent- Beispiel zum Thema
an ihrem jeweiligen Heimatort haben.“, lautet seine licht 1997-2014). Zentralmarkthalle
Erfahrung. „Die einen interessiert ihr eigener Fami- Gerhard Heinicke am Alex und
lienname, was bedeutet er, stammt er vielleicht aus arbeitet ehren- anderem Wissens-
der Umgegend oder sind die Vorfahren von irgend- amtlich in der werten über die
wo zugewandert. Die anderen wollen möglichst viel Kommission Geschichte der Bezirksverord- historische Mitte
über ihr Wohnumfeld wissen. Für mich persönlich ist netenversammlung Mitte mit, die sich um Berlins.
Letzteres besonders interessant. Da ich in der Berliner die (Um-)Benennung von Straßen und Plätzen und
Mitte geboren wurde und aufgewachsen bin, als Er- das Anbringen von Gedenktafeln kümmert. Dabei
wachsener hier wohnte und mein gesamtes Arbeits- lässt er sich von der Überzeugung leiten, dass hier
leben verbrachte, fand ich diesen Bereich besonders unbedingt auch „Ureinwohner“ dabei sein müssen.
interessant. Anfänglich bestand meine Suche nach „Durch Zufall“, so lautet seine Erfahrung „stoßen wir
der Geschichte im Studium von Berlin-Literatur und immer wieder auf Berühmtheiten aus der Vergangen-
im Sammeln von Zeitungsausschnitten. In den 80er- heit, deren Leben und Wirken mehr mit Berlin zu tun
Jahren traf ich Gleichgesinnte und wir schlossen uns hatten, als man bislang annahm, und die eine Würdi-
zu einer “Interessengemeinschaft Heimatgeschichte” gung verdienen.“
zusammen. In der Sophienstraße richteten wir sogar
ein kleines Heimatmuseum ein und starteten von hier Vor drei Jahren gestaltete Gerhard Heinicke eine Aus-
aus zu Stadtführungen rund um die Sophienkirche.“ stellung über die Zentralmarkthalle am Alex, an deren
Stelle das Berlin Carré entstand.*
Inzwischen lebt Gerhard Heinicke mit seiner Frau Mar- Unter dem Titel „Stadtmöbel“ präsentierte er 2014 in
git, die ehrenamtlich in der WGLi-Schlichtungskom- der WGLi-Geschäftsstelle eine Ausstellung unter an-
mission aktiv ist, in Lichtenberg bei der WGLi. derem mit Fotos Berliner Straßenlaternen.
Karl-Heinz Rehfeldt – „Herunterfahren“
Zeit für Enkel, Hund und Garten
Bevor Karl-Heinz-Rehfeldt im September 2014 in Ren- etwas zu tun, zu reparie- Foto aus WGLi-Zeiten:
te ging, war er bei der WGLi langjährig als Hausmeis- ren, zu mauern, zu pflan- Karl-Heinz Rehfeldt (rechts)
ter in der Mellensee-, Lincoln- und Münsterlandstraße zen oder zu pflegen. Und mit Bernd Michaelis.
tätig. Er war wegen seiner zuverlässigen und freund- das ist nun mit viel Muße
lichen Art ein sehr beliebter Hausmeister sowohl bei möglich.
den Mitgliedern als auch bei den Kollegen seines Gemeinsam mit meiner
Teams 3. Klar, dass ihn viele gute Wünsche begleite- Frau kümmern wir uns
ten, als er im September 2014 in Rente ging. um unsere Enkel im Al-
Sechs Monate später fragten wir Karl-Heinz Rehfeldt ter von 2, 8 und 13 Jah-
nach seinem Wohlbefinden und ersten Rentnererfah- ren, die uns unsere bei-
rungen. Seine Antwort. „Mir geht es sehr gut. Ich den Töchter geschenkt haben. Schön, dass wir jetzt
muss nicht mehr früh um 4 Uhr aufstehen und mein immer zur Stelle sein können, wenn wir als Großeltern
Wecker ist jetzt der Hund, der sich ab halb acht be- gebraucht werden. Wir können nun unseren Kindern
merkbar macht. Endlich habe ich die Zeit, jeden Tag helfen, ihrer Arbeit nachzugehen. So bietet die Rente
mit meiner Frau in Ruhe zu frühstücken und freue beste Möglichkeiten, ein harmonisches Familienleben
mich auf die beginnende Gartensaison. Es gibt immer zu pflegen und füreinander da zu sein.“