Page 12 - WGLi_Umschau-1-2015
P. 12

12 WGLi Umschau | 1-2015

            Ruhestand und was dann?

                        Der Lebensabschnitt nach der Berufstätigkeit

                                      Insbesondere Menschen, die zwar noch im Berufsleben stehen, die Rente aber schon in Sichtweite
                                      haben, denken mit Vorfreude oder auch mit Beklemmung an den nächsten Lebensabschnitt. Wird es
                                      auf sie zutreffen, dass Rentner niemals Zeit haben, oder eher die Erfahrung gelten, plötzlich in ein
                                      tiefes Loch zu fallen ohne die täglichen Pflichten des Arbeitsalltags. Ob Menschen allein leben oder
                                      in einer Partnerschaft, das Rentenalter ist wieder ein Lebensabschnitt mit vielen Herausforderun-
                                      gen und Möglichkeiten. Die Mitglieder der Malgruppen, vorwiegend Frauen, die wir Ihnen auf der
                                      vorhergehenden Seite vorstellten, gehören offensichtlich zu den Rentnern, die niemals Zeit haben
                                      und vor Kreativität nur so sprühen.
                                      In dieser Ausgabe der WGLi-UMSCHAU beginnen wir die neue Reihe „Ruhestand und was dann?“.
                                      Hier werden wir Sichtweisen auf das Rentnerleben und Lebenserfahrungen von Mitgliedern unserer
                                      Genossenschaft wiedergeben, die durchaus auch für jüngere Leute interessant sind.

                 Ingbert Hausmann – zu neuen Gipfeln

                            Magie des Bergsteigens

Für Ingbert Hausmann (72 Jahre, seit mehr als 40 Jah-  Fitness. Ingbert Hausmann besucht 3- bis 4-mal pro
ren bei der WGLi zu Hause) ist das Bergsteigen im Be-  Woche ein Fitnessstudio in Berlin. Seine Frau Rosi, die
reich der Zugspitze mit abschließender Skifahrt berg-  sein Hobby teilt und es auch schon bis auf 3.000 m
ab nur eine Trainingsstrecke. Hat er doch schon ganz   Höhe geschafft hat, bereitet die Bergtouren vor, küm-
andere Höhen und Schwierigkeitsgrade gemeistert. In    mert sich um die Logistik, Quartieranmeldung und
einem Interview berichtete er bereits über sein Hobby  tüftelt Wegstrecken aus.
(siehe WGLi-UMSCHAU 1/2014, S. 12,13).                 Ingbert Hausmann ist davon überzeugt, dass eine
                                                       gute Partnerschaft, in der Interessen geteilt werden,
Auch ein Jahr später sprüht Ingbert Hausmann förm-     eine gute Basis für ein erfülltes Leben auch nach der
lich vor Begeisterung, wenn er uns gedanklich auf      Berufstätigkeit darstellt. Er sieht es als vorteilhaft an,
bereits absolvierte und zukünftige Bergtouren in die   bereits ein Hobby zu haben, was nicht ausschließt, für
Alpen mitnimmt. Er liebt die Natur der Bergwelt, die   neue Ideen offen zu sein. Auch gute Freunde oder
Möglichkeit, hier in Ruhe den Gedanken nachzu-         Bekannte lassen sich nicht erst mit dem Rentenalter
gehen, und gleichfalls die körperliche und geistige    hervorzaubern.
Herausforderung.                                       Ingbert Hausmann hat bisher fast alle Berge ohne
Nach unserem ersten Interview setzte Herr Hausmann     Bergführer geschafft, setzt voll und ganz, und nicht
all seine Pläne um und war 2014 auf der Wildspitze     nur am Berg, auf Solidarität und gegenseitige Hilfe.
(3.772), auf dem Mönch (4.107) und auf dem Ortler      Gerade auf den Bergtouren kann dies lebenswichtig
(3.905).                                               sein. Auch in der Hinsicht harmoniert er mit seiner
Für den 30. März dieses Jahres steht die Frauenwand    Frau. So bot sie auf ihrer 3.000-er Tour, obwohl sie
(2.541) an. Weitere beeindruckende Vorhaben für        selbst schon fix und fertig war, zwei abenteuerlich
2015 sind der Mont Blanc (4.810), das Matterhorn       ausgestatteten jungen Frauen, die nicht mehr vor und
(4.478) und die Monte Rosa-Gruppe Defoue (4.634).      zurück wussten, ihre Hilfe an. Sie machte ihnen Mut
Diese Bergtouren mit der Schwierigkeitsbewertung       und gab den guten Rat: „Vertraut meinem Mann, der
„mittel“ und „schwierig“ bedingen eine sehr große      hat Ahnung vom Bergsteigen.“
   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17