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14 WGLi-Umschau | 1-2019

Es grünt so grün

Frühlingszeit ist Pflanzzeit: Tipps für den Balkon

Es ist nicht zu übersehen: In den Vorgärten unserer Wohnhäuser sind die ersten Frühblüher zu be-
wundern. Wenn die Tage länger werden und die Sonne ganze Arbeit leistet, ist Zeit, sich über die
Balkonbepflanzung Gedanken zu machen. Wie wäre es in diesem Jahr mit einem naturnahen Balkon?

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1 Eine schöne Idee für die Die ersten Boten des Frühlings sind da: Ob in den In- teten Blüten, die kaum oder gar keine Pollen enthal-
Balkongestaltung: kleine nenhöfen der Paul-Junius-Straße oder rund um die ten. Und gerade die sind für Insekten sehr wichtig.
Figuren aus Blumentöpfen. Dolgenseestraße – überall sehen wir Krokusse und Experten sprechen von sogenannten gefüllten Blüten.
Schneeglöckchen. Auch wenn es noch ein paar Tage Wer mit der Balkonbepflanzung gleichzeitig einen
2 Offene, nektarreiche dauert, bis die Temperaturen dauerhaft frühlingshafte nachhaltigen Beitrag für die Stadtnatur leisten will,
Blüten bieten Insekten Werte erreichen, ist die Zeit günstig, sich schon mal in setzt daher eher auf Pflanzen mit ungefüllten Blüten.
Nahrung. Ruhe zu überlegen, wie der eigene Balkon gestaltet Dazu zählen Kornblume, Mohn oder die Kapuziner-
werden soll. Und weil die WGLi in den vergangenen kresse. Vorteil dieser auch in der Natur vorkommen-
3 Salbei ist heilsam – und Jahren in den Anbau neuer Balkone investiert hat, den Pflanzen: Sie sind einigermaßen anspruchslos.
schön anzusehen. kommen immer mehr Mieter in den Genuss, sich eine Daher sollte bei der Blumenerde die Mischung stim-
eigene grüne Oase mitten in der Stadt zu schaffen. men. Es empfiehlt sich, die Kästen je zur Hälfte mit
Komposterde sowie Sand zu mischen. Torfhaltige
Möglichkeiten, den Balkon zu bepflanzen, gibt es Erde hingegen ist schädlich für die Umwelt: Durch
viele. Selbst angebaute Kräuter oder Tomaten schme- den Abbau von Torf werden wertvolle Lebensräume
cken bekanntlich immer noch am besten. Und so zerstört. Eine Auswahl nützlicher und schön anzuse-
manche Pflanze ist nicht nur eine Zierde, sondern hender Balkonblumen finden Sie übrigens in unserem
auch wichtiger Nährstofflieferant für Insekten. Ohne Infokasten. Zudem sind im Umweltbüro (Passower
sie hätten unsere heimischen Vögel übrigens kei- Straße 35, 13057 Berlin, Tel. 92 90 18 66) sowie bei
ne Nahrungsgrundlage. Wie man seinen Balkon am Veranstaltungen wie dem Wartenberger Frühlingstag
besten gestaltet und dabei auch einen Beitrag für die kleine Tütchen mit Wildblumensamen erhältlich.
Insektenwelt leisten kann, weiß am besten Doreen
Hantuschke vom Umweltbüro Lichtenberg. Das Zau- Je nach Größe des Balkons lohnt es sich, über den
berwort lautet naturnah. Anbau von eigenem Gemüse oder Kräutern nachzu-
denken. Kräuter gedeihen fast immer auf dem Balkon
Es spielt schon eine wichtige Rolle, ob sich der Bal- und sind am besten in Tongefäßen aufgehoben. Zu
kon weiter oben oder eher weiter unten befindet. den Klassikern gehören neben Petersilie auch Schnitt-
Entscheidend ist auch die Himmelsrichtung. Liegt ein lauch oder Basilikum. Richtige Hingucker sind Kräuter,
Balkon auf der Nordseite, muss man mit wenig Son- die prächtig blühen – darunter Lavendel oder Salbei.
ne rechnen, während auf südlich gelegenen Balkonen Beide gelten zudem als nützliche Heilpflanzen. Was
eher viel Sonne scheint. „Bei der Wahl der passenden nur wenige wissen: Bei entsprechendem Platz fühlen
Pflanzen sind daher unbedingt die Standortbedingun- sich dort Spinat und Kopfsalat ebenfalls wohl.
gen zu berücksichtigen“, sagt Doreen Hantuschke.
Viel Licht benötigen beispielsweise die Ballonblume, Inzwischen haben sich viele Bau- und Gartenmärkte
Tausendschön, Katzenminze, Koriander, Krokus und auf kleine Stadtgärten und Balkonbepflanzungen ein-
Lavendel. Halbschattig mögen es Pflanzen wie Glo- gestellt. Anregungen kann man sich auch auf dem To-
ckenblume, Kapuzinerkresse, Phlox, Seidelbast und matentag holen, der am 4. Mai von 12 bis 17 Uhr auf
wilder Wein. dem Naturhof Malchow (Dorfstraße 35, 13051 Berlin)
stattfindet. Der Verein zur Erhaltung und Rekultivie-
Nach wie vor nimmt die Geranie eine Spitzenposition rung von Nutzpflanzen, kurz VERN e.V., stellt alte und
bei den Balkonpflanzen ein. Allerdings handelt es sich seltene Tomatensorten vor. Gleichzeitig können Besu-
bei vielen Exemplaren um Gewächse mit hochgezüch- cher die Pflanzen zu günstigen Preisen erwerben.