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© Peter Herlitze

Fremdsprachen leicht erlernt?

Alles begann mit einem Zeitungsartikel, den ich las. Ein Berliner ohne jede Fremdsprachenkenntnisse wachte eines morgens auf und sprach perfekt Spanisch. Dass er kein Wort Deutsch mehr verstand, soll an dieser Stelle einmal vernachlässigt werden. Aber allein die Tatsache, wirklich über Nacht im Schlaf eine neue Sprache zu erlernen, weckte mein Interesse. Was der kann, kann ich schon lange, dachte ich mir. Nur mit dem Unterschied, dass ich anderntags meine Muttersprache auch weiterhin in höchster Vollendung sprechen würde. Zuerst wollte ich es mit Englisch versuchen. Am leichtesten schien mir erst einmal die Methode, ein Englisch-Wörterbuch und eine Fremdsprachengrammatik für vier Wochen unter mein Kopfkissen zu legen. Als ich nach einem Monat mein neu erworbenes Wissen nachprüfen wollte, war jedoch kein einziges neues englisches Wort zu meinem kargen Wortschatz dazugekommen. Diese wissenschaftliche Methode schien mir also doch nur auf einen Holzweg zu führen. Das Einzige, was mir mein Probemonat gebracht hatte, war eine verspannte Schulter, mit der ich mich wochenlang herumquälte. Das Geheimnis, mühelos eine Fremdsprache zu lernen, musste also woanders liegen. Bei meinen Recherchen stieß ich auf eine Vielzahl an Möglichkeiten: einen Sprachkurs besuchen, einen Privatlehrer zu engagieren, mich bei einem Online-Institut anmelden, eine Sprachen-App nutzen, originalsprachige Filme oder Hörspiele nutzen usw. Aber dann kam die Erleuchtung – plötzlich wusste ich, wie ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte: Ich wollte Englisch durch Bewegung lernen – wissenschaftliche Studien zumindest belegen die großen Erfolge dieser Methode. Ich organisierte mir die 50 besten Podcasts zum Sprachenlernen, kaufte mir ein paar Laufschuhe und beschloss, drei Mal die Woche für eine Stunde im Stadtpark zu joggen. Mein Vorhaben ließ sich auch gut an und beim dritten Lauf konnte ich in dem ganzen Sprachbrei bereits einzelne Wörter unterscheiden, wusste aber meist nicht, was sie bedeuteten. Noch ehe ich mir allerdings überlegen konnte, wie ich das unterwegs Gehörte später aufbereiten und die zugehörigen Vokabeln lernen konnte, war es mit meiner Lauflaune vorbei und mit dem Joggen beendete ich auch den Versuch, auf diese Weise Englisch zu lernen. Eine neue gute Idee geht mir aber seit Tagen durch den Kopf: Meine Freundin Agnieszka ist Polin – wenn sie nur noch polnisch mit mir spräche, müsste ich doch auch im Laufe der Zeit auch zu einem großen Wortschatz inklusive der richtigen Grammatik kommen. Wenn auch das nicht klappt, kann ich immer noch sagen: Beherrsch die Sprache Deiner Mutter, denn dann ist alles gut in Butter.