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© Peter Herlitze

Da ist der Wurm drin

Eigentlich wollte ich meine alten Wohnzimmermöbel schon wegwerfen. Ich hatte sie vor Jahren auf dem Trödelmarkt gekauft und ordentlich aufgearbeitet – aber nun war der Wurm drin. Biete die Möbel doch erst einmal bei Ebay an, die sehen doch noch gut aus – außerdem kannst Du sie hier abholen lassen, sagte meine Freundin Kirsten zu meinem Vorhaben. Gesagt, getan. Wahrscheinlich hatte ich bei meiner Annonce genau den richtigen Ton getroffen, als ich schrieb, die Würmer im Holz müssten schon Ludwig den XIV. gekannt haben. Was witzig gemeint war, kam ernst an und so wurde für meine angeblich antiken Möbel geboten und überboten. Für das eingespielte Geld konnte ich mir die Wohnung komplett neu einrichten.

Auf den Geschmack gekommen, stellte ich meine überflüssigen Kaffeegeschirre und Sammeltassen zusammen und hatte auch dafür die passende Verkaufsidee. Am häufigsten hatte ich Kaffee mit einem befreundeten Ehepaar getrunken, Heinrich und Therese. Nach kurzem Überlegen, wie viele Heinriche und Theresen ich kenne, schrieb ich beherzt: Aus diesem edlen Geschirr tranken bereits Heinrich der II. und Therese IV. Auch mein zweiter Anlauf wurde ein voller Erfolg. So schnell hatte ich noch nie so viel Geld verdient. Auf diese Weise gelang es mir, innerhalb kurzer Zeit meinen gesamten Plunder aus dem Haushalt gewinnbringend an den Mann zu bringen.

Als alles verkauft war, bot ich aus lauter Übermut einen 10 Euro-Schein an, der doch wirklich für sage und schreibe 120 Euro über den Verkaufstisch ging. Nun fühlte ich mich wie der Verkäufer, der den Eskimos Kühlschränke verkaufte – einfach grandios. Allerdings schlich sich bei mir der Gedanke ein, dass im menschlichen Verhalten der Wurm ist. Für einen endgültigen Beweis habe ich jedoch noch ein Ass im Ärmel: Ich versuche, WLAN-Kabel mit einer Länge bis 150 Meter zu verkaufen. Wenn das gelingt – dann habe ich endgültig den Glauben an die Menschheit verloren.